Dienstag, 5. Juni 2012

5.06.2012, Oberried - Merligen

Harte Fakten: 24.5 Kilometer, 6 Stunden Marschzeit, 38465 Ruth-Schritte

Erlauben Sie, dass ich den heutigen Tagesbericht am Vorabend beginne:
Als ich mich nach dem Duschen im Rössli (welches am Wirtesonntag extra für uns die Türen öffnete) in den Speisesaal begab, erwartete mich dort eine gewaltige Überraschung. Nebst Käthis Mann Jürg hatten sich zusätzlich unsere ex-Pilgerbegleiterinnen Susanne und Domenica sowie Martin Weber und René Müller als Abendgäste eingefunden. Mit der illustren Gästeschar wurde so der Abend zu einem äusserst geselligen Anlass. Randbemerkung: erstmals waren wir nicht um 10 Uhr im Bett!

Wider Erwarten werden wir auch heute Morgen erneut mit Sonnenstrahlen geweckt. Theos Kommentar zum Wetter, Zitat: "Urs sagt, heute gibt es Regen. Ich sage, wir haben eine Verabredung mit dem Wetter, heute wird es schön - und es ist schön". So sollte es auch den ganzen Tag sein ....

Leider folgt dann der erste Hammer des Tages. Roli Berner wird die Pilgerschaft aufgrund der stark schmerzenden Beine an dieser Stelle vorerst abbrechen. Schweren Herzens verabschieden wir uns von ihm und wünschen an dieser Stelle gute Besserung.

Bis Niederried ist die Strecke entlang der Hauptstrasse mühsam. Leider ist der Pilgerweg nach Sturmschäden noch nicht frei geräumt und somit nicht begehbar. Niederried - Ringgenberg entschädigt uns für die vorangegangenen Strapazen, eröffnet sich uns doch das wunderbare Panorama auf die Berner Alpen, zudem sind die schönen Holzhäuser mit den vielen Schnitzereien absolut sehenswert und auch die Besuch der reformierten Kirche ist wirklich lohnenswert.
Die Geschichte des Durchmarsches durch Interlaken ist schnell erzählt: Grössere Städte mit Menschenansammlungen zehren an Pilgerkräften, Japaner, Chinesen und Inder, welche sich vor Eiger, Mönch und Jungfrau ablichten lassen sind auch nicht wirklich neu und das Befüllen des Rucksackes mit Proviant wird zur Pflichtübung. Schnell verlassen wir daher Interlaken entlang dem Aarekanal und gelangen zügig ins Naturschutzgebiet am Thunersee. Das Mittagessen im Feld und der nachfolgende Aufstieg zu den St. Beatushöhlen sind herrlich gesellig. Der Ausblick über den See zu den Bergen ist atemberaubend, zeigt sich uns die Natur doch von der schönsten Seite. Nochmals folgt ein Aufstieg auf 750 Meter, wonach insbesondere der Abstieg nach Merligen für einige zur Reifeprüfung wird. Die Knie Schmerzen, die Schritte werden schwer und bei unserem Gastpilger Thomas meldet sich gar eine neue Blase an der Fussohle. Somit ist niemand wirklich traurig, als wir uns Eingangs Merligen unvermittelt vor dem Flüeblüemli, unserer Pilgerunterkunft, wiederfinden.




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