Donnerstag, 14. Juni 2012

14.06.2012 - Gland - Céligny

Die harten Fakten: kurze 15 Spazierkilometer, 3.15 h Marschzeit, 22'675 Schritte

Vom Zivilschutzkeller in Gland ins Château de Bossey in Céligny. Von der Pritsche im Untergeschoss eines einfachen Gebäudes in ein Traumschloss an herrlichster Lage hoch über dem Lac Léman. Wohl kaum etwas könnte den Pilgeralltag treffender widerspiegeln als der Vergleich vom gestrigen zum heutigen Nachtlager. Nun sitze ich also beim zurückgekehrten Sonnenschein, herrlichen Temperaturen und wolkenfreiem Himmel im pittoresken Schlossgarten, lausche dem fröhlichen Vogelgezwitscher und lasse mich vom traumhaften Panorama in die Alpen und auf den Genfersee vom Blogschreiben ablenken, gerne ablenken.

Max Furter hat sich kurzfristig zur zweitletzten Etappe angekündigt. Nicht wissend, dass er damit die bei weitem einfachste und kürzeste Strecke gewählt hat. Uns tut sein Besuch gut, er lässt den unerbittlich näher rückenden Abschluss kurzzeitig etwas in den Hintergrund rücken. Der heutige Pilger-"Spaziergang" hat durchaus auch seine Vorteile. Er lässt Zeit für ausgedehnte Kaffeepausen und ein ausführliches Picknick zur Mittagszeit. Das frisch gemähte Gras lädt zum Mittagsschlaf ein. Power Nap oder ganz einfach pilgermüde? Die Frage bleibt offen.

Ein Tagesmarsch steht noch aus. In gut 20 Kilometer sind wir an unserem Ziel in Genf angelangt. Von Konstanz nach Genf, rund 450 Kilometer oder eine Dreiviertelmillion Ruth-Schritte. Jeden einzelnen marschiert in 21 Tagen. Schritt für Schritt, einer nach dem andern, berg- und wieder talwärts, gerade aus, über Stock und über Stein, über Asphalt und von der Nässe aufgeweichten Boden, bei Regen und bei Sonnenschein.... Ein unbeschreibliches Erlebnis für uns, die wir den gesamten Weg mitgehen durften und wohl auch für jene, die uns dabei ein kurzes Stück begleitet haben. Wir danken Regi und Jörg Kyburz, die diese wertvolle Erfahrung haben Realität werden lassen und mit uns teilten. Ganz einfach DANKE. Bald gehen wir alle wieder zurück an unseren Platz im Alltag, mit diesem riesigen Geschenk in unserem Rucksack. Was auch immer deine Zukunft dir bringt, lieber Jörg: I wünsch dir Schueh, wo di träge, so wyt wie du geisch..... Das letzte Blogwort gehört morgen dir.


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